Thea war meine beste Freundin. Wir teilten uns ein Schicksal und hatten irgendwann beide einen, wohlgemerkt unterschiedlichen Markus hinter uns gelassen.

Eine weise Frau hatte uns damals geraten, wenn uns noch einmal ein Markus begegnete sollten wir laufen und zwar schnell und möglichst weit weg.

Mit Thea habe ich Sachen erlebt, die heute ein ganzes Buch füllen würden. Meine Lieblingsgeschichte ist jedoch ein Urlaub im Schnee, der so unfassbar witzig war, dass ich heute noch lachen muss, wenn ich daran denke.

Gebucht hatten wir Ischgl. Erstes Haus am Platz natürlich. Damals besaßen wir noch die Kreditkarten unserer Markusse ( schreibt man das so?). Eigentlich war es deren Schuld, dass wir uns diesen Urlaub gegönnt hatten. Juwelierrechnungen mit Schmuckstücken, die wir nie bekommen hatten schrien uns das Wort BUCH förmlich zu. .

Dafür, dass nun ausgerechnet dieses wunderbare Hotel mit Nachmittagsjause und Portier, der uns unseren Wagen bei Ankunft abnahm und parkte, das einzige mit freien Zimmern war, konnten wir nun wirklich nichts. Das Zimmer war grandios mit herrlichem Blick auf die schneebedeckten Pisten und nachdem uns wiederum der Portier telefonisch aufgeklärt hatte, dass wir nur die uns am Empfang ausgehändigte Schlüsselkarte in den im Zimmer vorgesehenen Kasten stecken mussten, hatten wir sogar Strom.

Kaiserwetter vor Ort ließ uns die Pisten runtersauen. Also Thea sauste und ich fuhr gemächlich, weil meine Skifahrkünste wesentlich schlechter als ihre waren. Auf einem besonders breiten Stück stand ein einzelner Herr auf seine Skistöcke gestützt die wunderbare Gegend betrachtend. Als ich immer näher auf ihn zu fuhr beschlich mich die ungute Vorahnung, dass ich wahrscheinlich nicht ausweichen oder gar bremsen konnte, bevor ich ihn erreichte. So kam es dass der arme Mann weit in die Wiese hinausflog, als ihm meine Ski buchstäblich die Beine unter dem Hintern wegrissen. Man war der sauer. NICHT VERLETZT!! Ich weiß nicht was er mir alles entgegen schleuderte, ich weiß nur, dass ich schlimmer weise auch noch lachen musste. Das war schlimm, richtig schlimm. Als Thea endlich bei mir ankam , meine Gliedmaßen sortierte und mir au

f die Beine half, war der umgemähte Mann bereits weg ( Gott sei Dank).

Nach diesem Schreck suchten wir die nächste Hütte auf, an der wir vorbeikamen. Schnell gesellten wir uns zu einer Gruppe mittelalterlicher Männer. Guter Stimmung fragte ich einen von Ihnen nach seinem Namen. Die Antwort, die ich bekam ließ mich feiern, lachen, ihm immer wieder auf die Schulter hauen. Friedhelm, das war genau der Name den Thea und ich uns auf der Hinfahrt ausgedacht hatten für den ersten Typen, den wir kennenlernten. Friedhelm hatte er gesagt. Ich war so begeistert über diesen unglaublichen Zufall, dass ich Friedhelm diese Begeisterung mindestens 10 Minuten mitteilte.

Irgendwann hatte dieser die Nase offensichtlich voll und erklärte mir : Deine Freundin hat gesagt ich soll Friedhelm sagen, wenn Du mich nach meinem Namen fragst, Mensch

Ella Glasmann, trotz totlachen überlebt…