Sieben im Urlaub – oder mit mir acht!

Als der Flieger landet, steht außer unserem kein anderes Flugzeug auf dem Rollfeld. In der Ferne sehen wir ein paar kleine Privatmaschinen und einen Hubschrauber. Das Flughafengebäude ist klein und natürlich läuft auch nur ein Gepäckband. Eben noch durch die Passkontrolle, dann stehen wir draußen: Hallo Pula, hallo Rovinj, hallo Kroatien! WIR sind da.

Ehe wir noch überlegen können, ob wir ein Taxi nehmen, steht bereits ein Taxifahrer neben uns. Er lädt unser Gepäck ein und fährt uns für 65 Kunar zu unserem Haus in Rovinj. Nach kurzer Suche finden wir das rote Haus, welches wir aus dem Prospekt kennen. Also fast, es sieht schon etwas anders aus.

Der Fotograf der die Werbebilder gemacht hat, war auf jeden Fall gut. Trotzdem sieht es gut aus. Der Sohn der Vermieterin erwartet uns bereits und führt uns durch ein Tor hinter das Haus. Dort ist unser Eingang, unser Pool, unser Leben für die nächsten 11 Tage. Im Erdgeschoss des Hauses befinden sich die Küche, ein Wohn-Essbereich, ein Gäste-WC, ein Bad mit WC und zwei  Schlafräume. Da die Anderen noch nicht da sind, suchen Isi und ich uns ein Schlafzimmer aus. Wir nehmen das mit dem  Zugang zur riesigen Terrasse, die sich über die ganze Front des Hauses erstreckt. Auch von Wohnzimmer aus gibt es einen Zugang. In der ersten Etage, die man über eine Außentreppe erreicht, befinden sich ebenfalls drei Schlafräume, ein Raum mit Schlafmöglichkeiten, zwei Bäder mit WC, ein Gäste-WC und ein Zimmer mit einem Babybett. Zwei Schlafräume haben einen eigenen Balkon.

Der Pool liegt eingerahmt von Grünflächen mit kleinen Büschen und Pflanzen im Randbereich und einem blickdichten Zaun im Innenhof. (Auch ein getrockneter Hundehaufen gehört zum Ambiente J )Um ihn herum stehen weiße Liegen und zwei große Sonnenschirme.

Isi und ich steuern die Liegen am Pool an und schon nach dreimal wechseln( erst war es zu schattig, dann zu sonnig ) haben wir den gefunden, der für die nächsten ein / zwei Stunden unser sein soll. Vom Pool aus blickt man auf den großen Unterstand aus Holz unter dem zwei große, massive Holztische stehen mit jeweils zwei massiven Holzbänken. Ebenfalls steht eine Spüle dort. Ein offener Grill und ein Pizzaofen sind ebenfalls da. Nicht vergessen werden darf die große Schatztruhe, neben der Spüle.  Auf jeden Fall ein Hingucker. Hier werden wir unsere gemeinsamen Mahlzeiten einnehmen, trinken, spielen, quatschen, lachen.

Gerade als wir es uns endlich bequem gemacht haben hupt es. Sie sind da. Die restlichen sechs aus unserem Patchworkurlaubteam.  Petra und Gerd, Andrea und Kurt, Eva und Bert. Die sechs sind mit einem Kleinbus gefahren und nach 12 Stunden Fahrt auch in Rovinj angekommen.

Nachdem sie das Haus inspiziert haben, steht fest, wer wo schläft. Petra, Gerd, Andrea und Kurt ziehen in die obere Etage. Eva und Bert bleiben unten bei uns. Andrea hat eine kleine Aldiauswahl mitgebracht, sodass wir die Küchenschränke schnell füllen können. Ganz wichtig ist hierbei die aus Deutschland exportierte Zigeunersauce. Da war man nicht sicher, ob der gemeine Kroate so etwas kennt.  J Drei Kästen Bier ziehen ebenfalls in unser Haus ein. Kästen, die die nächsten zwei Tage nicht überleben werden. Ebenfalls Wein in verschiedenen Variationen und Wasser sind mit dem Urlaubsmobil in Kroatien angekommen.

Nachdem die Zimmer bezogen, die Küche eingeräumt und das erste Bier geöffnet ist, finden sich alle am Pool ein. Liegen werden in Beschlag genommen. Einige schlafen, andere lesen, die Anreise war doch anstrengend.

Petra ist krank mit einer bronchialen Grippe hierhergekommen. Wir lernen in den nächsten Tagen, wie schön sie: das will ich aber nicht! sagen kann. Man könnte sagen ein wenig resistent gegen gut gemeinte Ratschläge. Letztlich braucht sie fast 5 Tage, bis sie einigermaßen aktiv am Urlaub teilnehmen kann.

Isi  ist auch etwas angeschlagen. Sie hat vom ersten bis zum letzten Tag eine Blasenentzündung, die sie mit verschiedenen Mitteln behandelt.  Sie leidet still und ihr größter Stress ist der Weg vom Holzunterstand zur Liege und zurück. JDer Pool scheidet aber auch für sie erst einmal aus.

An manchen Tagen gehen wir essen. Direkt in unserer Nachbarschaft befindet sich ein Lokal, dass wir fußläufig erreichen können. Dort gehen wir tatsächlich öfter hin. Das Ambiente des Lokals ist sehr schön und wir sitzen an unterschiedlichen Plätzen draußen. Der eine ist von Grün überrankt und sehr gemütlich. Der andere unter eine Laube. Die Kellner sind aufgeschlossen und nett.

Auch in Rovinj am Hafen finden wir zweimal eine Pizzeria, in der wir uns wohlfühlen. Mit Blick auf das Wasser, einmal sogar mit herrlichem Sonnenuntergang, so, wie wir uns das vorgestellt haben. In dieses zweite Lokal können wir nicht mehr. Wir sind doch etwas laut gewesen. Fotoshooting, Begrüßung vermeintlicher Asylanten und das alles lautstark.

Ein weiteres Mal bestellen wir Spanferkel. Unweit unseres Feriendomizils. Dieses Lokal suchen wir zweimal auf.  Das erste Mal sagt uns der Kellner was es alles nicht gibt. Zum Beispiel sagt er uns, dass Spanferkel mit Bratkartoffeln aus ist. Worauf Kurt entgegnet: Nicht schlimm, dann nehmen wir es mit Pommes. J

Wenn wir jetzt gerade beim Thema Essen sind, kommen wir unwillkürlich auf Wolfang zu sprechen. Bert ist groß, ok, aber was in so einen Mann alles reingeht, lernen wir in diesem Urlaub. Nach einem guten Frühstück, dauert es nicht länger als drei/vier Stunden, bis er wieder Hunger hat. Und wenn Bert Hunger hat, dann muss er essen. Wenn man das nun hochrechnet auf 24 Stunden, von denen er ca. 8 schläft, bleiben also noch 16 übrig. Alle drei/vier Stunden essen heißt dann ca. 4 Mal am Tag Nahrung aufnehmen. Am Ende des Urlaubs hat Bert höchstens 5 kg zugenommen, lach.

Zu Bert muss man allerdings auch sagen, dass er jeden Morgen den Frühstückstisch gedeckt, zwei Kannen Kaffee gekocht, frisches Rührei gemacht hat. Ein Service für alle anderen, die aus dem Bett direkt an den Frühstückstisch kommen.

Bei Frühaufsteher kommen wir nun zu mir. Häufig hole ich morgens Brötchen für alle. Mit unserem Bus geht es bis zum Rande des Ortes Rovinj, dort ist ein Lidl und dort gibt es die Brötchen. Mein Beitrag zum Frühstück. Ich bin sozusagen der Quereinsteiger in diese Urlaubsgemeinschaft.

Als Pendent zu Isi darf ich am Rovinj-Erlebnis teilnehmen. Während des Urlaubs übernehme ich, wenn nötig den Taxidienst.

Wir grillen ein paar Mal in diesem Urlaub. Der gemauerte Grill draußen lädt dazu ein. Andrea macht Nudelsalat für 5 Tage und 10 Personen ( lach ), die Männer kümmern sich um das Fleisch und Kurt grillt. Das ist sein Job und er macht das gut. Kurt ist immer online und up to date. Auf jeden Fall jemand, für den das Handy gemacht ist. ( für mich allerdings auch J)

Sauber halten müssen wir unser Haus auch. Das ist Gemeinschaftsarbeit, an der jeder mehr oder weniger teilnimmt. Gerd ist derjenige der die ganzen 11 Tage den Müll rausbringt und auch die leeren Flaschen entsorgt. Es bedarf keiner Aufforderung, er macht das einfach. Wieder ein Service für alle anderen.

Andrea wird hier zwischendurch ab und  schon erwähnt. Sie ist abends zudem immer die letzte, die zu Bett geht. Sie räumt vorher noch den Tisch ab, sodass wir morgens direkt wieder mit dem Frühstück starten können.

Eva ist unsere Quasselstrippe. Wenn alle anderen morgens erst ein Auge aufhaben ist Eva schon voll da. Sie kommt zum Frühstückstisch, setzt sich und fängt direkt an den Tag zu planen. Nicht ohne uns alle dabei anzusprechen. Wegen Eva sind wir alle hier. Doch dazu später.

Obwohl hier acht unterschiedliche Menschen zusammen Urlaub machen und den Großteil des Tages miteinander verbringen, klappt das Zusammenleben gut. Hier und da wird mal gezickt, aber es funktioniert.

Zu unserem Urlaubsprogramm gehören auch Ausflüge. Einen machen wir alle gemeinsam nach Porec. Dort teilt sich die Gruppe. Sechs gehen direkt in die Stadt und Isi und ich entscheiden uns für eine Tour mit einer Bimmelbahn. Gesagt getan. Wir steigen ein, bezahlen 10 Kunar und los geht die wilde Fahrt. Nach geschätzten 10 Minuten Endstation. Hä? Diese Bahn ist gar keine Ausflugsbahn, sondern nur eine Verbindung zwischen Ort und Vorort. Auf dem Weg haben wir zwar die Gegend gesehen, die Strände, Freizeitanlagen, die wirklich schön waren, aber das war es dann auch. Wir steigen an der Endstation aus und nach 30 Minuten wieder ein. Nochmal 10 Kunar und schon fahren wir zum Ausgangspunkt zurück. Isi und ich entscheiden, das der Gruppe so nicht zu sagen. In unseren Erzählungen schmücken wir die Geschichte aus und wie sehr es sich gelohnt hat diese Tour zu machen. Sorry Gruppe!! J Porec an sich ist ein schöner Ort. Mit altem Pflaster, kleinen Gassen mit unendlich vielen Geschäften. Wir kaufen ein Eis in einer Eisdiele, die wir bis dahin so nicht kannten: Man muss Einmalhandschuhe anziehen und kreiert sich sein Eis selbst. Softeis, das gezapft werden muss, verschiedene Soßen oder Belege wie Krokant, bunte Zuckerperlen usw. sind im Angebot. Auch ein Schokobrunnen bietet sich zum Überziehen des Eises an. Am Ende wird das zusammengestellte Eis gewogen und nach Gewicht abgerechnet.  In Porec gibt es auch ein Kloster mit einem besonderen Raum der Stille. Diesen suchen wir nicht auf, auf Grund der Kürze der Zeit. Der Hafen ist sehr schön und Isi und ich verweilen dort eine Weile. Die anderen gehen ebenfalls durch den Ort und kehren in ein Lokal ein. ( Bert: Hunger / smile ). Wir treffen uns alle wieder dort, wo wir uns am Anfang getrennt haben und treten die Heimfahrt an.

Bert, Kurt, Gerd, Andrea, Petra und ich fahren an einen Strand ( Petra sitzt eingemummelt im Schatten L) etwas außerhalb von Rovinj. Von der Straße fahren wir ca. 10 Minuten immer bergrunter um letztlich an einen kleinen idyllischen Strand zu gelangen. Das Wasser ist herrlich. Klar, blau, wie man es aus den Prospekten kennt. Andrea und ich sind lange und oft im Wasser. Kurt und Gerd trinken das obligatorische Bier in einer Strandbude.

Bert ist auch im Wasser und Petra sitzt im Schatten; einmal steckt sie aber ihre Füße in das warme Wasser des Mittelmeeres. Dieser Strandabschnitt ist toll, aber um in täglich anzufahren einfach zu weit weg.

Wir besuchen den Strand von Rovinj. Dieser liegt praktisch gegenüber dem Hafen. Man kann dort auf einer grünen Wiese liegen, oder auch auf den zum Strand gehörenden Kieselsteinen. Im Hafen liegt ein großes Segelschiff, ein Viermaster. Eine schöne Kulisse, auf die wir schauen. Im Laufe des Nachmittags sehen wir ein Kreuzfahrtschiff auf den Hafen zukommen. Nicht so groß wie die AIDA, aber doch schon gewaltig. Wir überlegen, ob der Kapitän sich vielleicht vertan hat. Rovinj hat einen kleinen Hafen. Das Schiff kommt näher und gebannt verfolgen wir wie es in den kleinen Hafen einläuft. Wir rechnen fest damit, dass es jeden Moment auf Grund läuft. Doch wie es scheint kennt „der Kutscher den Weg“. Langsam in Zeitlupe steuert das Schiff auf die Kaimauer zu. Noch ein Stück und noch eins. Dann endlich steht es. Wir sind beeindruckt. Bert und Kurt machen sich zu Fuß auf den Weg auf die andere Seite des Hafens und begutachten den „Ozeanriesen“. Andrea, Petra, Isi und Gerd suchen derweil ein Strandlokal auf ( ein Bier vor vier ). Eva und ich bleiben noch eine Weile am Strand.

Abends fahren wir alle in den Ort und schauen uns noch einmal das Schiff an, das uns nachmittags fasziniert hat. Anschließend erledigen einige von uns ein paar Urlaubseinkäufe.

Mit Isi bin ich an einem Tag nach Fazana gefahren. Nicht geplant, sondern der Weg hat uns einfach dahin geführt. Ein schöner Ort am Meer. Mit wenig Tourismus. Ein paar Restaurants am Hafen und hier und da ein Laden. In einem kleinen Laden haben wir Öl und Honigwein gekauft.

Eine Geschichte darf hier nicht unerwähnt bleiben. Die Nacht als Petra versucht durch das schmale Toilettenfenster  in die untere Wohnung einzusteigen. Petra, Gerd, Andrea und Kurt sind nach erfolgreichem Spanferkelessen noch in den  Ort gelaufen, um weiter zu feiern. Eva, Bert, Isi und ich sind zu Hause gewesen und irgendwann ins Bett gegangen. Die Wohnungstür wird abgeschlossen, wie immer. Dann kommen sie, die vier Besoffskies. Ein Bier würde wohl noch gehen und weil die Tür zu ist versucht man eben einzusteigen, wie gerade schon erwähnt. Ich werde wach von den Geräuschen, stehe auf und gehe ins Gäste-WC. Da hängt meine Schwester kopfüber aus dem Fenster, fast in der Kloschüssel. Ich habe so etwas wie: bist Du bescheuert oder so gesagt ( oder geschrien ). Und weg war sie, nach draußen gezogen. Dann habe ich die Eingangstür aufgemacht, da stand Gerd. Der hat dann die ganze Ladung netter Wörter, die ich zu sagen hatte abbekommen. Als Abschluss habe ich die Tür zugeworfen und ich meine Gerd hat gesagt: Na, heile ist die Tür noch. ( RespektlosJ) . Am nächsten Morgen habe ich mich zumindest für meinen Ton entschuldigt.

Ein Grund nach Kroatien zu fliegen ist Rovinj.

Rovinj liegt im Norden Kroatiens, eigentlich bereits Istriens. Ein nicht ganz kleiner Ort mit vielen kleinen Geschäften. Schmale Gassen ziehen sich durch vom Hafen bis hinauf zur Kirche. In den Gassen findet man erneut kleine Lädchen und Restaurants. Das Pflaster auf den Straßen ist alt und uneben, es passt irgendwie hierher. In den Gassen hebt man manchmal den Kopf und sieht über sich Wäsche auf einer Leine hängen. Einfach so, mal über die Gassen hinweg, mal vor den Fenstern der Wohnungen. In Rovinj sind wir öfter. Nicht immer alle zusammen, immer so wie jeder einzelne will. Eva läuft mit Bert gleich am zweiten Tag durch Rovinj. Eva ist in ihrer Kindheit mit ihrer Familie oft in Rovinj gewesen. Nun ist sie auf den Spuren der Vergangenheit. Für sie hat der Ort eine ganz besondere Bedeutung. Während die Beiden den Ort erkunden sitze ich mit Isi am Hafen und genieße den schönen Ausblick aufs Meer bei einem kühlen Getränk. Die anderen sind zu Hause am Pool.

An einem anderen Tag laufen Eva, Isi und ich  zur Kirche hinauf. Es regnet etwas und das alte Pflaster wird glatt. Somit ist es schon abenteuerlich den Anstieg an diesem Tag zu machen. Letztlich erreichen wir die schöne Kirche auf dem wohl höchsten Punkt Rovinj’s. Eine Weile halten wir uns innen auf, um die Schönheiten der alten Kirche zu bewundern. Die Gebeine der Hl. Euphemia sind in der Kirche von Rovinj/Rovigno in einem Steinsarkophag aufbewahrt. Die Hl. Euphemia wurde zur Schutzpatronin Rovinjs/Rovignos und ganz Istriens. Euphenia war eine Märtyrerin zur Zeit des Kaiser Diokletians, das nur am Rande. Ehrlich Gruppe: Wer von euch weiß das?? Smile.

Natürlich sind wir an diesem Tag auch in fast jedem Laden in der Stadt und natürlich essen wir auch ein Eis. Also Isi und ich essen das Eis und Eva ist das Papier, das um das Hörnchen gewickelt ist. Schmeckt nicht so gut. Eine Kettenreaktion: in das Papier beißen, das dann merken, versuchen das Papier auszuspucken, dabei nach vorne beugen, trotzdem tropft mittlerweile das Eis auf T-Shirt, Hose und Boden. Und Mira lacht sich kaputt. Situationskomik eben.

Rovinj hat einen sehr schönen Hafen. Von dort aus kann man u.a. mit einem Luftkissenboot nach Venedig fahren. Verschiedene Fahrten mit unterschiedlichen Booten werden angeboten. Tagesfahrten, Fahrten in den Sonnenuntergang.

Isi und ich suchen eines Tages  den Wochenmarkt in Rovinj. Es muss ihn geben. Täglich eigentlich, so steht es in den Reiseführern. Wir laufen durch den Ort und fragen nach dem „Market“. Die Antwort ist geradeaus, 50 Meter, dann links: Konzum. Nein, nicht Konzum, wir suchen den Markt. Ja, geradeaus, 50 Meter, dann links…. Wir fragen den nächsten ein paar Meter weiter. Ja Markt, da runter, am Ende der Straße sieht man schon: Konzum. Auch der dritte und vierte Gefragte schickt uns ohne Umwege direkt zum: Konzum. Als wir tatsächlich einen Konzum sehen ist uns klar warum: Konzum ist ein Super-Markt. Ok. So geht es nicht. Aber tatsächlich finden wir durch einen dummen Zufall den Markt in Rovinj. Nicht so groß. Bunte Marktstände mit aufgefädelten Paprika, Chili, Zwiebeln. Es gibt Tomaten und Früchte, ebenso wie Öl in allen Variationen. Auch hier decken wir uns für zu Hause ein.

Warum dieser Urlaub? Warum diese sieben – mit mir acht? Genau, Eva hat sich gewünscht nach Rovinj zu reisen, um dort ihren 50. Geburtstag zu feiern. Ja und weil ihr Wunsch Befehl ist, sind alle mitgefahren. Schon im Vorfeld haben die anderen viel Spaß. Es wird geplant und sich getroffen. Wie gestalten wir Eva Geburtstag? Machen wir ein Spiel? Singen wir ein Lied? Eva hat eine klare Ansage gemacht: Macht bloß kein Spiel mit mir. Schade. Aber was denkt sie wer sie ist. Uns fällt was ein. Beziehungsweise hat Isi die Idee ein Krimidinner zu machen. Gute Idee. Das Spiel wird bestellt. Es spielt in Bayern. Das heißt die Mitspieler müssen entsprechend angezogen sein. Dirndl, Lederhosen. Sepplhut und ganz viele andere Utensilien sind erforderlich. Kurt ist großkotziger Discothekbetreiber und besorgt sich eine blonde langhaarige Perücke. Cool. Jeder bekommt eine Rolle, Eva ist die Frau des Großbauern. Natürlich wissen weder sie noch Bert, dass es ein Krimidinner geben wird und auch nicht, dass wir ihre erforderliche Verkleidung mitnehmen. Weiter wird ein Rätsel bestellt, das Eva machen muss. In dem Rätsel sind einige  Fragen zu ihr und uns enthalten. Bierdeckel gibt es auch noch und natürlich wird gesammelt um einen Beitrag zu leisten für eine Reise nach Berlin, die Eva gerne machen möchte.

Zwei Tage vor ihrem Geburtstag reist noch ihr Bruder Norbert an, im Schlepptau seine holde Isolde. Diese hat Beine bis zum Hals, eine schlanke Figur und schon etwas von einer Diva. Allerdings einer müden Diva. Sie schläft viel, auch nachts um 12 als endlich Eva Geburtstag da ist. Aber der Reihe nach.

Eva und Norbert laufen durch Rovinj, zusammen auf den Spuren ihrer Kindheitstage und tatsächlich finden sie die ein oder andere Erinnerung wieder.

 Am Abend vor Eva Geburtstag gehen wir in das Restaurant um die Ecke. Gegen 21.00 h wird Petra „müde“ und Andrea und Elli gehen mit. Natürlich nur ein Vorwand. Petra und Andrea dekorieren den Unterstand am Haus, die Tische und den Eingangsbereich. Während dessen hat Nelly müde wörtlich genommen und ist direkt wieder ins Bett marschiert. 

Wir anderen sitzen noch eine Weile im Restaurant und brechen dann auf. Schon am Tor zum Garten der Träume laden uns Luftballons zu Eva‘ Geburtstag ein. Auch innen ist alles schön geschmückt. Selbst im Pool schwimmen ein paar Luftballons. Toll gemacht Mädels.

 

Die Zeit bis 0.00 h verbringen wir draußen bei dem einen oder anderen Gläschen. Dann endlich ist es soweit und mit Gesang und Frohsinn tragen wir Eva in die 50.. Ein Kuchen mit Kerzen fehlt natürlich nicht. Bert trägt ihn zu seiner Frau.. wie schön. Gedrückt, geküsst und dann dürfen wir gratulieren. Geschenke gibt es noch nicht wirklich.. Das Rätsel machen wir noch und auch die Bierdeckel mit Eva‘ Konterfei liegen auf dem Tisch. Sie erfährt auch, dass wir am nächsten Abend noch eine Überraschung mit ihr vorhaben. Dann wenn Norbert und Elli weiter gefahren sind, weil das Krimidinner nur für acht Personen ausgelegt ist.

An Eva Geburtstag machen wir noch ein Spielchen mit Liedern aus ihrer Zeit. Im Vorfeld haben wir ausgelost wer welches Lied summen muss. Eva muss erkennen, um welches Lied es sich handelt. Alles dabei von Biene Maja und Flipper bis zu Jim Knopf. Eva meistert die Aufgabe mit Bravour. Bert liest ihr den ganzen Tag jeden Wunsch von den Augen ab… ( das war jetzt ein Scherz! J ). Viele liebe Leute rufen Eva an oder schreiben über Whats App.

 

Das hat Eva verdient.

 

Es ist ihr Tag, ein besonderer Tag.

 

Am nächsten Morgen fahren Norbert und Elli weiter nach Italien. Weg sind sie. Krimi-Dinner Zeit.

Die Vorbereitungen laufen den ganzen Tag. Es ist ja ein Dinner, das bedeutet, wir brauchen mehrere Gänge. Ich fahre mit Isi einkaufen und dann geht es auch schon los. Was wir vorbereiten können wird erledigt. Isi kocht Bolognesesausse, Palatschinken wird gebacken. Die Einladungen zum Krimi-Dinner liegen jetzt bei jedem von uns auf dem Bett. Auch bei Eva und Bert. Auch die entsprechenden Outfits werden den beiden übergeben. Die Lederhose die für Bert vorgesehen ist, ist etwas zu klein, egal bleibt sie eben offen. Genauso mein Dirndl. Vorne offen, aber macht nichts, weil ja eine Schürze darüber ist. Alle sehen einfach toll aus. Andrea als Knecht mit Rauschebart, Petra mit Dirndl und geflochtenen Zöpfen. Gerd mit Tirolerhut und Kurt mit fetter Goldkette und Perücke. Isi hat einfach ihren Kleiderschrank mitgebracht. Exklusive Sachen muss sie tragen. Sie sieht vornehm aus. Eva sieht ebenfalls edel aus im kleinen Schwarzen neben ihrem Gemahl Bert im rot-weiß karierten Hemd. Der ganze Abend ist ein Erfolg. Die Geschichte des Krimis ist interessant und wir sind alle gespannt, was am Ende dabei heraus kommt. Ein Toter wurde gefunden..Zwischen den einzelnen Essensgängen spricht ein Kommissar über CD mit uns. Er erzählt die Geschichte, gibt uns Aufgaben, reflektiert unsere eigenen Beiträge, die wir über ein Programmheft bekommen haben und vorlesen müssen. Zum Schluss muss jeder einen Tipp abgeben. Wer ist der Mörder? Es stellt sich raus dass es der Knecht war ( Andrea ). Klar, sie schreckt wirklich vor nichts zurück. Armer Kurt, gefährliche Welt in der er zu Hause ist. SCHERZ!

 

So enden die Feierlichkeiten um Eva 50.Geburtstag.

 

Nach 11 Tagen ist unser Urlaub vorbei. Der Abschied fällt nicht so schwer, weil es am letzten Tag regnet. Die sechs Bullifahrer entschließen sich bereits am Abend vor dem eigentlichen Abreisetag zu fahren. Isi und ich werden rücksichtslos zurück gelassen. LACH. Der letzte Tag ist gestaltet mit aufräumen, sauber machen, Koffer packen. Wir fahren auch noch einmal nach Rovinj, die letzten Einkäufe erledigen. Isi und ich erstehen noch ein paar Anziehsachen.

 

Am späten Nachmittag gehen wir alle noch einmal essen. Bis auf Bert. Was ist da los. Spontane Diät? Man weiß es nicht. Gegen halb neun heißt es dann auf Wiedersehen Eva, Bert, Petra, Gerd, Andrea und Kurt. Der Bulli biegt ab auf die Strasse und weg ist er.

Isi und ich verbringen die letzte Nacht ruhig, bevor uns am nächsten Morgen ein Taxi zum Flughafen fährt. Der Taxifahrer ist etwas gewöhnungsbedürftig und quatscht uns voll, aber wir kommen gut ans Ziel. Am frühen Nachmittag geht unser Flieger.

 

 

Wir schauen aus dem Fenster beim Start. Ein letzter Blick auf Kroatien. Mach es gut Pula, mach es gut Rovinj.