Nun wäre ich nicht Ella Glasmann, wenn es nicht schon ein Jahr später ein weitere kleines Glasmannmädchen gegeben hätte. Ich hatte gedacht, dass ich während des Stillens nicht schwanger werden kann. Falsch gedacht zeigte mir nur 5 Monate nach Anna- Luises Geburt ein weißes Stäbchen. Eigentlich brauchte ich keinen Beweis mehr, denn der Smiley, der einem zur Schwangerschaft gratuliert, war schon zu sehen, als ich das Stäbchen nur in die Nähe des bereitstehenden Gefäßes mit meinem Morgenurin brachte.

„ Sauber Ella, direkt nach Maria kommst Du“, dachte ich innerlich. Ein kleiner Ausrutscher und zack …

Markus freute sich souverän wie immer und kaufte uns ein kleines Haus im Grünen mit einem schönen weißen Zaun ums Grundstück. Zwei Kinderzimmer, ein Schlafzimmer, Wohn-Essbereich in praktischer Größe, ein Bad, mit Wc und natürlich unterkellert. Seine bereits gut angesparten Bausparverträge flossen in die kaum noch nötige Finanzierung und Markus erwies sich mal wieder als Fuchs, oder besser Sparfuchs, als er den schönen Rasen umgraben ließ und überwiegend mit Gemüse bepflanzte. „ Ella, gesünder geht es nicht und vielleicht kaufe ich auch noch ein paar Hühner. Eier aus eigenem Huhn, beruhigter kann man nicht frühstücken “, waren seine Worte, die er mir mit wohlwollend lächelndem Gesicht kurz nach unserem Einzug entgegensäuselte. ( Als ich daraufhin apropos Eier nach seinem Sterilisationstermin fragte, grinste er allerdings nicht mehr. Den gleichen Humor teilten wir leider nicht )

Vier Wochen später kam Marlene – Josefa ( wegen Mama ) zur Welt. Ein kleiner, kugelrunder Wonneproppen mit 3500 Gramm und 49 cm. Meine Familienplanung war abgeschlossen und damit das auch wirklich funktionierte, quartierte ich Markus so ca. 2 Jahre nach Marlenes Geburt auf dem kleinen gemütlichen Spitzboden ein. Bett, Schrank, eigener TV, ganz wie es seinen eigenen spartanischen Vorstellungen entsprach. Eigentlich wäre der Keller besser für ihn gewesen. ( dahin ging er sowieso zum Lachen), aber leider gab es dort nicht genug Platz.

Ich will Markus gar nicht schlechter aussehen lassen als er war. Als er unserer Großen im letzten Winter jedoch Plastikbezüge über die Kufen ihres Schlittens zog, damit diese sich nicht so schnell abnutzen war mir klar geworden, dass Markus nun auf dem Dachboden besser aufgehoben war, dort nutzte er sich selbst nicht so schnell ab.

So gingen die Jahre ins Land. Anna - Luise und Marlene – Josefa waren zwei echte Raketen, die mir und manchmal auch Markus wirklich alles abverlangten. Als die zwei der Pubertät näher kamen, brach für mich eine neue Zeitrechnung an…

Ella Glasmann, mittlerweile 42 Jahre alt, erkennt, warum Gerlinde – Josefa manchmal so sauer war..