Marley. Mein Freund und Wegbegleiter. Marley, der zu uns gekommen war als ein zuckersüßes Knäuel mit neun Wochen. Marley, der immer für mich da war. Wenn ich aufstand, stand er auch auf, wenn ich ins Bett ging, schlief er auch. Kein Tag ohne ihn, jeder Urlaub mit ihm. Marley und Ella, das Dreamteam. Wenn Marley mich mit seinen tollen grauen Augen, die so wunderbar strahlten ( können Hundeaugen strahlen? ) ansah, schmolz ich dahin wie Schnee in der Sonne.

Das lustige an Marley war, dass er so verdammt trottelig war. Einmal rannte er im Wald einem Hundekumpel hinterher. Kreuz und quer und dann eine Böschung hoch. Der Kumpel kam auch runter Marley nicht. Der stand oben und hatte Schiss. Schiss vor der Höhe und Schiss den Abhang runter zu laufen. Was blieb mir übrig. Raufklettern und dann mit einem 25 kg schweren Hund halb tragend wieder runter. Sofort entschädigt und belohnt von einer wunderbaren Hundenase an meiner Hand.

Marley, der sich bei Gewitter an mein Bettende stahl oder einfach mal auf meinen Schoß sprang, wenn irgendwo ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Marley, der nur schwimmen konnte ( wollte ), wenn ich mit im Wasser war und Marley, der es nicht mochte gekämmt zu werden. Marley, der an Weihnachten eine komplette Fleischwurst verschluckte und nur durch das beherzte Eingreifen meiner Tochter nicht fast erstickte. Marley, der sich in die Herzen aller Menschen schlich und Marley, der im Büro unter meinem Schreibtisch lag.

Marley parkte immer rückwärts ein. Hört sich verrückt an, war aber so. Wenn ich saß, oder auch die Menschen die er mochte schob er sich mit seinem Hinterteil so lange hin und her, bis er zwischen den Beinen des Sitzenden Platz gefunden hatte. Einfach dabei sein, möglichst nah.

Marley liebte Fußball spielen. Oft holten die Kinder unserer Straße ihn ab. Er jagte den Ball, schnappe ihn mit seinen unegalen Zähnen, die schon lange sein Markenzeichen waren und legte ihn mit einem nur ihm eigenen Geräusch vor den Kindern wieder ab.

Marley mochte andere Tiere. Die Katze unseres Nachbarn saß bequem unter ihm ,ohne dass es ihn störte. Einmal fand ich ihn an einem Teich zwischen zwei Enten sitzend. Jedem anderen Hund begegnete er freundlich, was ihm dann irgendwann leider zum Verhängnis wurde.

An einem Winterabend begegneten wir einem sehr großen Hund, der Marleys Freundlichkeit nicht mochte. Mit scharfen Zähnen zerriss er Marley die linke Seite und das Hinterteil, um dann mit seinem Herrchen einfach in der Dunkelheit zu verschwinden. Nie hatte ich Marley so schreien gehört, nie war ich hilfloser gewesen. Mehrere Wochen verbrachten wir fast täglich beim Tierarzt, um die großen Wunden versorgen zu lassen. Obwohl es besser wurde, wurde es nie wieder gut.

Marley war 11 ½ Jahre alt, als wir ihn an einem schönen Sommertag gehen lassen mussten. Niemals werde ich den Moment vergessen, als die Kraft aus seinem Körper ging.

Ella Glasmann – vermisst the one and only - Marley